In äußerst beschränkten Verhältnissen in der Wohnung der Mutter schuf Lothar Sperl in diesen Jahren auch Ölgemälde, zum Teil figürlich mit den Themen, die sich auch in den Holzschnitten finden, zum Teil Landschaftsbilder, wobei ihn vor allem der Wald interessierte.



Das Jahr 1938 brachte die Abtrennung des Sudetenlandes, also auch des Böhmerwaldes von der Tschechoslowakei und die Besetzung durch deutsche Truppen. Es folgten einige Monate der Unruhe für die Eisensteiner, da sich sowohl die tschechische Bevölkerung bewaffnete, als auch deutsche Freikorps sich bildeten. Im Herbst 1938 wurde der Großteil der Deutschen aus Eisenstein nach Norddeutschland evakuiert, während sich die zurückgebliebenen Männer mit den Tschechen Scharmützel lieferten. Lothar Sperl wurde Mitglied des Freikorps.

Nach der Eingliederung des Gebietes in das deutsche Reich ermöglichte ihm im darauffolgenden Jahr der Architekt Paul Krisch, sich an der Kunstakademie in Berlin zu bewerben, wo er im April als Stipendiat in das Atelier von Professor Eichhorst aufgenommen wurde. Mit Freude und Energie machte er sich an die Arbeit und erntete große Erfolge. Der Sommer 1939 war ein Höhepunkt für ihn und seine Verlobte Maria (Mizzl): Mit Professor Eichhorst und seinen anderen Schülern verbrachten sie einige Wochen in Matrei in Osttirol – ein prägendes Erlebnis für die jungen Leute. Aus diesem Sommer stammen einige Aquarelle:

  Bauernhof, 1939, Aquarell, 60x70

Gallus Wibner, 1939, Aquarell, 55x65

Genoveva, 1939, Aquarell

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